Im ersten Teil dieses Beitrags informierten wir unter der gleichen Überschrift „Doppelt wärmt besser“ (Heft 5/2014) über solar- und gasbasierte Hybridheizungssysteme. In diesem zweiten Teil geht es um die Kombination von Solarthermie und Ölheizung. Letztere hat keinen leichten Stand, spielt im Neubau kaum mehr eine Rolle. Im Bestand sieht das ganz anders aus: Fast 6 Mio. ölbetriebene Wärmeerzeuger sind bundesweit verbaut – ein Großteil der Anlagen ist sanierungswürdig. Viel Potenzial also fürs Fachhandwerk.
Die Anzahl der Ölheizungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern verzeichnet seit gut 20 Jahren kaum Schwund. Das konstatierte zum Jahresbeginn 2014 der Mineralölwirtschaftsverband (MWV). Im gleichen Zeitraum habe sich jedoch der Absatz an Heizöl nahezu halbiert, insbesondere durch Effizienzmaßnahmen und sinnvolle Einkopplung von Solarthermie, so Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des MWV. Dennoch: Es bleibt im Gebäudebestand viel zu tun.
Laut Schornsteinfegerverband sind 41% der 5,8 Mio. Ölheizungen 20 Jahre und älter, stammen also aus einer Zeit, in der Brennwerttechnik noch weitgehend unbekannt war. „Allein 600000 Ölheizungen sind seit mindestens 30 Jahren in Betrieb und dringend modernisierungsbedürftig“, schätzt das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO). Auch die 1,8 Mio. Anlagen, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, hätten ein austauschwürdiges Alter erreicht. „Moderne Brennwertgeräte nutzen im Gegensatz zu älterer Technik den Energiegehalt des Heizöls nahezu vollständig für die Wärmeerzeugung“, erklärt Christian Küchen, Geschäftsführer des IWO. „Sie sorgt auch bei Öl- Heizkesseln für maximale Wirkungsgrade“, ergänzt Thorsten Zimmermann von Elco mit Blick auf die eigenen Wärmeerzeuger. Selbst gegenüber einem Niedertemperaturkessel seien, so das IWO, Einsparungen von gut 10% möglich – ohne die Einbindung von Solarthermie. Komme die noch hinzu, wären es bis zu 38%.
Laut einer Befragung des IWO wurde 2012 bereits jedes zweite neu installierte Öl-Brennwertgerät mit einer Solaranlage kombiniert. Rund ein Viertel aller 2012 eingebauten Solaranlagen wurde als Ergänzung zur bestehenden Heizung installiert, wobei es sich in der Hälfte der Fälle um eine vorhandene Ölheizung handelte.
Kaum Alternativen zum Öl
Dass Planer und Heizungsbauer Heizöl als mögliche Wärmequelle im Bestand nicht abschreiben sollten, hat neben den wirtschaftlichen vor allem logistische Gründe. In Gebieten ohne Erdgasanschluss ist Heizöl meist die sinnvollere Alternative. An speicherbaren Energieträgern kämen ansonsten Flüssiggas und Pellets infrage. Ersteres ist preislich mehr oder weniger an den Heizölpreis gekoppelt, letzteres durch die hohen Investitionskosten finanziell nicht immer attraktiv. Ein schlecht gedämmtes Haus nur mit Kamin und Wärmepumpe zu beheizen, ist ebenfalls ein gewagtes Unterfangen.
Geschrieben für IKZ Haustechnik 8/2014. Der vollständige Beitrag ist hier zu lesen. Die Marktübersicht findet sich nur in der Printausgabe.
hallo,
die erwähnte letzte Variante mir Kamin und Wärmepumpe fabriziere ich schon seit 4,5 Jahren und hatte auch noch nie Probleme. Ausserdem spare ich so Bares im Gegensatz zu Ölheizung die ich abgeschafft habe. Gut, bei mir ist eine Sole Wasser Wärmepumpe am besten Platz (Eifel), da hier genug Erdwärme da ist. Aber ich würde es auch sonst weiterempfehlen.
beste Grüsse