Der Biogasrat berfüchtet, dass die einzige grundlastfähige Erneuerbare Energie, eben Biogas, durch das am letzten Freitag vorgelegte Ausschreibungsmodell des Bundeswirtschaftsministeriums weiter ins Hintertreffen gerät.
Befürchtet hatte dies zuvor schon der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Der Grund ist einfach: Im Gegensatz zur Photovoltaik wird Biogas nicht ausgeschrieben, sondern direkt durch das EEG gesteuert.
Die gesamte Biomasse bei der Ausschreibung erst einmal auszuschließen – so Michael Rolland, Geschäftsführer des Biogasrat – sei „Diskriminierung pur.“ Deshalb müsse der Prüfvorbehalt im Eckpunktepapier zu Biomasse, ob „eine Ausschreibung für Neuanlagen unter Einbeziehung von Bestandsanlagen sinnvoll sein kann“, gestrichen werden.
Der Verband fürchtet dabei, dass der im EEG festgelegte Ausbaupfad von 100 MW im Jahr für Biogasanlagen durch die fehlenden Ausschreibungen hintenrum erledigt werde. Das wiederum Verstoße gegen das vom BMWi postulierte Ziel, die Vielfalt der Akteure am Markt zu erhalten und zu erhöhen.
Ob das BMWi dem Verband und der von ihr vertretenen Branche entgegenkommt, ist mehr als fraglich. Bereits zur Diskussion beim EEG ließen sich Wirtschafts- und Umweltministerium im Dezember 2014 nur darauf ein, für die nötige Rechtssicherheit bei Bestandsanlagen zu sorgen. Zu sehr nagt die Tank-Teller-Diskussion und die Theorie der indirekten Landnutzung an der Branche, so unsinnig sie, bezogen auf Deutschland auch sein mag. Und selbst das Überleben in der Nische scheint kaum garantiert. Ein klares Bekenntnis der Politik, wie Helmut Lamp, Vorsitzender des Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) aktuell fordert, ist weniger denn je zu erwarten. Auf die Biogasbranche kommen düstere Zeiten zu.
Vorschaubild: Könnte noch weiter ins Hintertreffen geraten: Die Bio-Energie. Foto: Urbansky
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