1,6 Milliarden Euro für nix – so liest sich der Referentenentwurf für das neue Strommarktgesetz zum Thema Kohlereserve. Exakt mit dieser Summe sollen alte Kohlemeiler, oder besser ihre Besitzer alimentiert werden, damit sie diese nicht abrüsten, sondern als stille Reserve belassen, sollte die Sonne mal nicht kräftig genug scheinen oder der Wind nicht genug blasen.
Von verschiedensten Akteuren wurden diese Pläne von Anfang an kritisch gesehen. Nun steht indirekt selbst im Referentenentwurf, dass die Reserve komplett sinnlos ist. Denn den Kohlemeilern soll eine 10tägige Karenzzeit eingeräumt werden, um hochzufahren. Doch die ist viel zu groß. Um halbwegs die Schwankungen der Erneuerbaren bestimmen und ausgleichen zu können, bedarf es viel kürzerer Intervalle.
Exakte Prognosen für Einstrahlung und Windgeschwindigkeit sind maximal für 24 Stunden möglich, mit Abstufungen für 72 Stunden, also 3 Tage. Die Flexibilität, um hier Schwankungen auszugleichen, haben nur moderne Gaskraftwerke, die binnen 24 Stunden hochgefahren werden können und die diesen Part ja auch jetzt bereits übernehmen.
Die Zeche für diese idiotischen Planungen (anders, auch wenn man solch drastische Worte in diesem Blog nicht gewohnt ist, kann man das nicht bezeichnen), werden die Verbraucher bezahlen. Denn die 1,6 Milliarden Euro werden unweigerlich wie Netzbetreiber bei ihnen landen.
Vorschaubild: Teile des Kraftwerks Jänschwalde von RWE verbleiben in der unsinnigen Kohlereserve: Foto J.-H. Janßen /Wikimedia /Lizenz unter CC BY-SA 3.0
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