Bei der dritten Runde der PV-Ausschreibungen bezuschlagte die Bundesnetzagentur 43 Gebote mit insgesamt 204.000 kW. Eingegangen waren insgesamt 127 Gebote für insgesamt 562 MW. Die angestrebte Akteursvielfalt ist dabei noch lange nicht erreicht.
Lediglich drei Privatpersonen, zwei Genossenschaften und drei Gesellschaften bürgerlichen Rechts waren erfolgreich, das entspricht gerade mal 18,6 %, also nicht mal jeder fünfte Bieter. Der übergroße Rest waren reine Wirtschaftsunternehmen.
Gegenüber der zweiten Runde hat sich im Prinzip gar nichts geändert, auch da erhielten acht Akteure aus dem privaten und Genossenschaftsbereich Zuschläge – bei insgesamt 136 Bieten, also ein paar mehr als dieses Mal.
Dennoch sieht Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann das positiv: „Besonders erfreulich ist, dass wir dieses Mal neben Projektentwicklern erstmalig Akteure wie Genossenschaften oder Privatpersonen unmittelbar bezuschlagen konnten. Betrachtet man das Ergebnis, so zeigt sich, dass auch weniger professionelle Bieter erfolgreiche Gebote platzieren und so an der Energiewende teilhaben können“. Naja.
Nach Einschätzung der BnetzA habe sich auch der positive Eindruck der ersten beiden Ausschreibungsrunden verfestigt Auch diesmal führte der Wettbewerb zu einem niedrigen Zuschlagswert für die Förderung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen, auch wenn er noch nicht veröffentlicht wurde. In der zweiten Runde lag er bei 8,49 Eurocent je kWh und damit unter der aktuellen Vergütung von 8,93 Eurocent je kWh.
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Ich finde die Zahlen sind nicht wirklich aussagekräftig. Wieviel Prozent der Anlagen wurden den zuvor ohne Ausschreibungsverfahren von Privatpersonen, Genossenschaften oder GbRs gebaut? Wieviel Prozent der Bewerben waren in Privatpersonen, Genossenschaften oder GbRs?
Ausserdem ist ja nicht gesagt, dass hinter GmbH & Co. KGs, unbedingt ein großes Wirtschaftsunternehmen steckt, es macht aus vielerlei Gesichtspunkten unter Umständen Sinn, eine Projektgesellschaft als GmbH & Co. KG zu struktuerieren.
Sehr wahrscheinlich entwickeln und baue viele der Gesellschaften die Anlagen, um diese dann Schlüßelfertig an Investoren (Privat, Institionelle, Bürgergemeinschaft) zu übergeben. Die wenigsten Projektentwickler wollen später auch Betreiber sein. Das können finanziell auch nur die Großen stemmen und sehr viele richtig große, bekannte Namen sehe ich in den Zuschlägen nicht (EnBW ausgenommen)
Das ist in der Tat schwierig abzuschätzen, da es keine wirklichen Vergleichszahlen zur Zeit vor den Ausschreibungen gibt. Fakt ist jedoch, dass die Neugründungen an Bürgerenergiegenossenschaften 2014 eingebrochen sind, und zwar um 60 % nach Schätzungen des DGRV. Der führt dies auch auf das damals drohende Ausschreibungsmodell zurück.