Künftig auch via Ausschreibung: Offshore-Wind. Foto: Urbansky

EEG 3.0 soll 2017 in Kraft treten

von | 3. März 2016

Die Pläne des Bundes­um­welt­mi­nis­te­riums, den Ausbau der Erneu­er­baren Energien nur noch mittels wett­be­werb­licher Ausschrei­bungen zu fördern, sind seit einer Weile bekannt. Nun werden sie konkreter. Nach einem Bericht der Tages­zeitung Die Welt bestä­tigte der für die Ener­gie­wende zuständige Staats­se­kretär im Bundes­wirt­schafts­mi­nis­terium, Rainer Baake, die gesetzlich fixierten Einspei­se­ver­gütung für Strom aus Wind und Sonne abzu­schaffen. Insgesamt sollen so 80 % des Zubaus von Ausschrei­bungen erfasst werden.

Dabei ist nach Auffassung der Welt durchaus eine Diskrepanz fest­zu­stellen. Denn bis 2025 soll der Anteil Erneu­erbare Energien bis zu 45 % betragen (von derzeit 32 %). Der jährliche Zubau soll aber nicht mehr als 2.500 MW betragen. Damit lässt sich dieses Ziel nicht erreichen.

Der Bau von Biomasse- und Geothermie-​Anlagen werde auch künftig nicht ausge­schrieben. Es gebe hier zu wenig Anbieter, sodass ein Wett­bewerb via Ausschreibung keinen Sinn ergebe, so Baake. Gleiches gilt nach den bishe­rigen Planungen des BMWi auch für die Wasserkraft.

Damit die Ange­bots­vielfalt nicht verloren geht, sollen Bürgerenergie-​Genossenschaften nicht mit zu hohen finan­zi­ellen Vorleis­tungen oder Garantien belastet werden. Anlagen bis zu 1 MW sollen vom Ausschrei­bungs­prinzip auch deswegen ausge­nommen werden. Welche Art von Anlagen das betrifft, beschreiben meine Energieblogger-​Kollegen von energy​.net unter anderem hier anhand eines Mieterstrom-​Modells.

Der Entwurf für das Erneuerbare-​Energien-​Gesetzes geht als EEG 3.0 in die Ressort­ab­stimmung. Es soll noch vor der Sommer­pause beschlossen werden und 2017 in Kraft treten.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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