Für die Atrium Baubetreuungsgesellschaft ist die EnEV 2016 keine böse Überraschung. Schon seit vier Jahren baut und saniert das Unternehmen ausschließlich im KfW-40-Standard und erfüllt damit locker auch die erneute Verschärfung.
Lediglich bei den Baukosten vermuten die Leipziger eine Teuerung, aber nur, weil wohl die Bauindustrie die Preise etwas anheben wird.
Das Unternehmen, das in Leipzigs noblem Waldstraßenviertel residiert, geht ungewöhnliche Wege – sowohl beim Bau als auch in der Installation der Wärmequelle. Ausgangspunkt ist immer der Käufer der Immobilie. Für ihn sollen die Nebenkosten so gering wie möglich gehalten werden – auch wenn dies nach Lage und Schnitt ein Verkaufsargument unter „ferner liefen“ ist.
Gasporenbeton bringt es
Im Neubau wird ausschließlich Gasporenbeton verwendet. Mit einer Mauerstärke von 50 Zentimetern wird jede Dämmnorm erfüllt, eine weitere Außen- oder Innendämmung ist nicht nötig.
Für die Heizung wird in aller Regel auf Hybride gesetzt, deren eine Komponente Solarthermie ist. Für die andere wird das genommen, was örtlich anliegt, etwas Erdgas., Nur bei Fernwärme sträuben sich die Planer, da diese zu teuer ist und die Nebenkosten definitiv nach oben treibt. Deswegen wich man bei einem Objekt sogar auf Flüssiggas aus.
KfW 40 für Mehrgeschosser ausgereizt
Nach Ansicht von Geschäftsführer Michael Suhr ist für die Geschoßbauweise der KfW-40-Standard aber auch eine ausgereizte Variante. Eine höhere Energieeinsparung, etwa durch den Passivhausstandard ist aus seiner Sicht nicht mehr mit wirtschaftlichen Mitteln erreichbar und nur noch mit Taschenspielertricks nachweisbar, da in aller Regel die energetische Bilanz der hier vermehrt eingesetzten Bau- und Dämmstoffe nicht mit eingerechnet wird.
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 05/2016. Er ist auch hier online ab Seite 58 zu lesen. Zum Abonnement der Zeitschrift Immobilienwirtschaft geht es hier.
Über den klimaneutralen Gebäudebestand, den ja auch die EnEV und ihre weiteren Reformen im Blick haben, berichtet Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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