Der sinkende Ölpreis wirkt sich auf das Verhalten bei der Heizungssanierung aus. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Thermondo GmbH.
Demnach ist die Nachfrage nach Ölheizungen unter allen Heizungssanierern unabhängig vom bestehenden Brennstoff in den letzten zwei Jahren stabil geblieben. Gesunken ist dagegen das Interesse, von einer Ölheizung auf eine Gasheizung umzurüsten.
Bayern wollen neue Ölheizung
In den letzten zwei Jahren haben sich im Schnitt 20% der Heizungsmodernisierer unabhängig von dem bestehenden Energieträger für eine neue Ölheizung interessiert. Für den größten Anteil der Anfragen zu einer neuen Ölheizung sorgen die Bayern mit 21,7%. Am wenigsten interessieren sich die Hamburger für eine neue Ölheizung (0,3%).
Umrüstung von einer Ölheizung auf andere Energieträger bleibt aus
60% der Heizungsmodernisierer mit einer alten Ölheizung wünschen sich erneut eine Ölheizung. Hier gab es in den letzten zwei Jahren einen leichten Zuwachs von 4 Prozentpunkten.
Unter den Besitzern von alten Ölheizungen wünschen sich 35% eine neue Gasheizung. Das Interesse ist bei diesem Wechselszenario in den letzten zwei Jahren um 10 Prozentpunkte gesunken.
Im Nordosten Deutschlands ist das Interesse von Öl auf Gas umzurüsten höher als im Südwesten. So möchten vor allem Hamburger und Brandenburger (jeweils 55%) und Bremer sowie Berliner (jeweils 51%) von ihrer alten Ölheizung auf einen Gaswärmeerzeuger umsteigen. Hauseigentümer mit einer alten Ölheizung in Bayern und in Hessen sind am wenigsten daran interessiert, künftig mit Gas zu beheizen (27% und 26%).
Flüssiggas uninteressant
Fehlt der Anschluss an ein Gasnetz und besteht der Wunsch nach einer Gasheizung, haben Hauseigentümer die Möglichkeit, künftig mit Flüssiggas zu heizen. Der Austausch eines alten Niedertemperaturkessels durch einen modernen Brennwertkessel spart bis zu 30% CO2. Wird ein Energieträgerwechsel von Heizöl zu Flüssiggas vollzogen, kommen weitere 15 bis 25% CO2-Ersparnis hinzu.
Die Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass Flüssiggas sich bisher nicht als Alternative zu Öl durchsetzen konnte. Nur 2% der Besitzer von Ölheizungen haben nach einer Flüssiggasheizung gefragt.
EWärmeG zeigt Wirkung
Eine weitere Möglichkeit stellt die Kombination aus einer Ölbrennwerttherme und Solarthermie dar. Den Wechsel von einer alten Ölheizung auf eine neue Ölheizung mit Solarthermie ziehen im gesamten Bundesgebiet 8% der Heizungssanierer in Betracht.
Für den größten Anteil der Anfragen für dieses Wechselszenario sorgt Baden-Württemberg mit 29%. Denn: Seit 1. Juli 2015 gilt in Baden-Württemberg laut dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), dass bei einer Heizungserneuerung 15% des Heizwärmebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden müssen.
Das Einsparpotenzial ist bei dem Hybrid aus einer Ölbrennwerttherme und Solarthermie sehr hoch: Eine Familie mit drei Personen in einem 130-qm-großen Haus kann pro Jahr 42% der Energie und bis zu 1.078 Euro sparen.
Datengrundlage: Anfragen zu Heizungswechsel in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungen, bundesweit, zwischen Juli 2014 und Juni 2016 auf www.thermondo.de.
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