Die Digitalisierung der Heizung kommt. Oft jahrelang ungeachtet im Keller vor sich hin brummelnd und von den Herstellern so optimiert, dass der Betrieb weitestgehend wartungs- und problemfrei läuft, tun Öl- und Gasheizungen der Niedertemperaturtechnik seit Jahrzehnten ihren Dienst.
In letzter Zeit, verstärkt seit 10 Jahren, kommen ihre Brennwert-Geschwister hinzu, die etwas effizienter sind, aber in aller Regel auch eine höhere Wartung und auf jeden Fall einen hydraulischen Abgleich brauchen.
Energiesparer im Keller
Doch die Heizungen, die bisher wenig beachtet wurden, sind ein wichtiges Instrument zum Energiesparen. Das ist eine Binsenweisheit, geht doch für Wärme der größte Brocken des Primärenergieverbrauchs in Deutschland drauf. Da trifft es sich gut, dass Heizungen im Zuge der Digitalisierung der Haushalte die einzigen Bereiche sind, die auf der Grundlage gesammelter und intelligent verwerteter Daten tatsächlich zur Energieeinsparung beitragen können. Bei Strom ist dies nicht der Fall.
Viessmann, mit 2,2 Mrd. Euro Umsatz Deutschlands drittgrößter und international erfolgreichster Heizungsbauer, befasst sich schon seit Jahren mit dem Thema der Heizungsdigitalisierung. Letzte Woche lud das Unternehmen wieder Handwerker, Wissenschaftler und Techniker in die Firmenzentrale nach Allendorf (Eder).
Carsten Kuhlmann etwa, Leiter des Vertriebs-Prozess-Managements bei Viessmann, sieht die Chance, dass digital und aus der Ferne vom Handwerker die Kennlinien eingestellt werden können. Endverbraucher könnten dies nicht. Sicherheitsrelevante Daten, etwa den Frostschutz einer Heizung, könnten hingegen nur vom Kunden eingestellt werden.
Früh Abweichungen diagnostizieren
Analytics-Fachmann Bernd Wenzel sieht vor allem die mögliche Anlagenoptimierung und verglich die Möglichkeiten mit der Behandlung von Krebs. Wenn man so früh wie möglich Abweichungen erkenne und Fehler behebe, können man die Anlage auch rechtzeitig optimieren und reparieren und so Verschleiß hinauszögern und Ausfälle verhindern. Das gelte natürlich für alle Arten von Anlagen, auch für Wärmepumpen und Hybride, bei denen etwa Solarthermie oder Biomasse eingekoppelt würde. Generell sei das aber noch Zukunftsmusik. Bei Viessmann sei man gerade am Anfang, das alles zu verstehen.
Nach Wenzels Angaben hätte das Unternehmen und die SHK-Branche damit ein sehr
scharfes und mächtiges Schwert. Neben den schon erwähnten Frühwarnsystemen könnten Wartungsintervalle nach Betriebsmodus stattfinden. Bisher seien die zeitlich festgesetzt und nicht von der Laufleistung, wie etwa bei Pkws, abhängig. Durch die gute Kenntnis der Anlage würde sich auch die Bindung zum Kunden enger gestalten.
Mit dem Smart home, zu dem auch die intelligente Heizung gehört, befasst sich auch Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
Ich danke Ihnen für den interessanten Beitrag. Mit Digitalisierung kann man schon einiges machen. Ich denke in Zukunft wird das der Standard sein. So kann man Probleme mit der Heizung teilweise ganz allein, ohne Fachmann lösen.