Der reibungslose Betrieb einer Heizungsanlage hängt zu einem hohen Prozentsatz von der Kommunikationsfähigkeit einzelner Bauteile ab.
Können Parameter übermittelt und alle relevanten Daten erfasst werden, lassen sich dadurch frühzeitig Störungen beseitigen und Totalausfälle verhindern. Ein Vorteil, der besonders in halböffentlichen und öffentlichen Bereichen dienlich ist. Doch auch die Energieeffizienz einer Anlage kann durch den Einsatz digitaler Technik positiv beeinflusst werden. …
Inwieweit macht eine Digitalisierung des Wärmeerzeugers überhaupt Sinn? An erste Stelle stehen hier meist Einsparpotenziale. …
Diese wurden von Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) anhand mehrerer Praxisbeispiele digitalisierter Wärmerversorgung in verschiedenen Haushaltstypen gesammelt. Das Ergebnis: Mit smarten Wärmeerzeugern ist eine höhere Effizienz, also die Einsparung von Wärmeenergie, tatsächlich gegeben.…
Anders als im Strombereich, wo wegen der Standby-Strome sogar mit wachsenden Verbrauchsmengen gerechnet wird, ist bei der Heizung also ein tatsächlicher und handfester finanzieller Vorteil für Hausbesitzer und Mieter zu erwarten.
Einsparungen kein Selbstläufer
Eine Untersuchung in Berlin gelangte zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Einsparungen bei einem Sanierungsobjekt in Berlin Mitte von bis zu 30 % im Mietwohnbereich ermittelte Dr. Severin Beucker, Gründer und Gesellschafter des Berliner Borderstep-Instituts. Doch das war kein Selbstläufer. Nötig für diese recht hohen Einsparungen war eine Schulung der Mieter. Immerhin konfigurierten 85 % im Anschluss ihre Heizung selbst. Für jeden Raum könnten sie via Handy oder Display Temperaturprofile einstellen.
Das Bad sei dann morgens wohlig warm, während das Schlafzimmer nachts kühl bleibe. „Der schlimmste Fehler, der passieren kann“, so Beucker, „besteht in der Eingewöhnungsphase, wenn die Temperaturen zu hoch oder zu niedrig eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist der höhere Service. Denn die Mieter können tagesaktuell ihre Verbräuche überwachen. Die Daten können wetterbereinigt mit denen der Vorjahre verglichen werden.
Einsparungen in Nichtwohngebäuden höher
In Nichtwohngebäuden sind sogar noch höhere Einsparungen möglich. Das meint Prof. Dr. Andreas H. Holm, Professor für Bauingenieurwesen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München. Insbesondere gelte dies für Gebäude mit nur teilweisem und stundengenauem Wärmebedarf, etwa Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen. Hier kann am besten „menschliches Fehlverhalten“, wie nicht abgedrehte Heizkörper in der Nacht oder zu heiß eingestellte Warmwassertemperaturen, digital neutralisiert werden.
Dafür gibt es schon mehrere praktische Anwendungen. So etwa beim derzeit entstehenden Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes (UBA) in Dessau. Nötig ist auch hier eine Schulung, insbesondere des Facility Managements. Aber auch die Mitarbeiter wurden auf die Möglichkeiten der smarten Heizungssteuerung hingewiesen. Verglichen mit einem konventionellen Gebäude und dessen bis 100 Kilowattstunden betragenden Wärmebedarf pro Jahr und Quadratmeter sind dies beim UBA-Erweiterungsbau nur 14 Kilowattstunden. …
Gekürzt. Geschrieben für IKZ Fachplaner. Zum Abo geht es hier. Erschienen in 01/2017. Der komplette Beitrag ist auch hier online zu lesen.
Einen Überblick über die Marktentwicklung bei Solarthermie, die gern mit Pelletanlagen kombiniert wird, gibt Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft.
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